10 Jahre Frankfurter Einsprüche gegen die Ökonomisierung des Bildungswesens
Als die Frankfurter Einsprüche gegen die Ökonomisierung des Bildungswesens 2005 vorgetragen wurden, bildete sich zum ersten Mal eine breite Koalition der Kritiker gegen die seit Beginn der Jahrtausendwende mit der Agenda der OECD und PISA sowie der Verbetrieblichung der Bildungsanstalten massiv durchgesetzte Reform.
Glaubten die Reformer zu Beginn des Protestes noch, sie könnten die Kritiker als ewig Gestrige und Besitzstandwahrer ins Abseits stellen, so zeigte sich mit dem Missgestalten der Reform bald der Schaden, den die Ökonomisierung mit sich brachte: Niveausenkung, Entfachlichung, Entmutigung, Entfremdung, De-Humanisierung. Die Leitbegriffe der Reform, Exzellenz, Kompetenz, Wettbewerb, Humankapital, Outputorientierung gerieten in immer groteskeren Gegensatz zur Realität.
Die Reform hat ihren Kredit gründlich verspielt. Aber sie ist deswegen nicht zur Geschichte zu nehmen, denn sie wird, wenn auch nicht mehr so vorlaut und lautstark wie zu Beginn, weiterhin mit allen Mitteln fortgesetzt, als gäbe es zum missratenen vermeintlichen Fortschritt keine Alternative.
Termindetails:
Prof. Dr. Hans-Peter Klein Universität Frankfurt am Main, Campus Westend (Casino Gebäude) Raum 1.811, 60323 Frankfurt am Main 14. November 2015 , 13:45 Uhr- 10 Jahre Frankfurter Einsprüche gegen die Ökonomisierung des Bildungswesens. Bilanz und Fortsetzung
- “Neue Lernkultur“ – Die Folgen der Entfachlichung des Unterrichts und der Lehrerausbildung