Bildungswesen

10 Jahre Frankfurter Einsprüche gegen die Ökonomisierung des Bildungswesens. Bilanz und Fortsetzung

Als die Frankfurter Einsprüche gegen die Ökonomisierung des Bildungswesens 2005 vorgetragen wurden, bildete sich zum ersten Mal eine breite Koalition der Kritiker gegen die seit Beginn der Jahrtausendwende mit der Agenda der OECD und PISA sowie der Verbetrieblichung der Bildungsanstalten massiv durchgesetzte Reform.

Glaubten die Reformer zu Beginn des Protestes noch, sie könnten die Kritiker als ewig Gestrige und Besitzstandwahrer ins Abseits stellen, so zeigte sich mit dem Missgestalten der Reform bald der Schaden, den die Ökonomisierung mit sich brachte: Niveausenkung, Entfachlichung, Entmutigung, Entfremdung, De-Humanisierung.

Das Gymnasium in der Diskussion um Bildungsgerechtigkeit

Konstanz: Tagung beschäftigt sich mit Gymnasium der Zukunft

Konstanz – Die Themen beim Bodenseetreffen des Philologenverbandes der Gymnasiallehrer sind Bildungsgerechtigkeit und die Ökonomisierung des Bildungswesens. Wie werden gute Schüler optimal gefördert, ohne dass sie überfordert werden? Wie werden Lehrer gleichzeitig schwachen Schülern und Inklusionskindern gerecht?

Auf dem Weg zum Homo oeconomicus

Kritische Stimmen zu den Reformen nach PISA auf einer internationalen Tagung an der Universität zu Köln im Sommer 2010 mit über 400 Teilnehmern

Wie uns spätestens der 11. September 2001 hinlänglich gelehrt hat, liefern schockartig wirkende Ereignisse oft- mals die Legitimation für strategische Maßnahmen, die zuvor in der breiten Öffentlichkeit niemals Akzeptanz gefunden hätten. Folgt man den Ausführungen auf der Tagung „Bildungsstandards auf dem Prüfstand – Der Bluff der Kompetenzorientierung“, so hat auch der berühmte „PISA-Schock“ in Deutschland einem äußerst fragwürdigen Paradigmenwechsel in der Orientierung der Bildung den Weg geebnet, der – so das evidente Ergebnis der Tagung – zu einem Fiasko in der Entwicklung des Bildungswesens führt und weiter führen wird.