Die Universitäten werden von Scharen unreifer Studenten überlaufen. Ihre übereifrigen Eltern degradieren die Hochschulen zu Ausbildungsdienstleistern mit Erfolgsgarantie.
Schaut man heutzutage an der Hochschule aus seinem Arbeitszimmer durch die halboffene Tür in den Flur, muss man meinen, dass wieder ein Schülerlabortag ins Haus steht, da viele Schüler mit ihren Lehrern sich teilweise in gehobener Lautstärke dort bewegen. Da diese Schülerlabortage anscheinend häufig sind, fragt man bei seinen Mitarbeitern nach und wird darüber aufgeklärt, dass es sich keinesfalls um Schüler handele. Das seien die neuen Studenten der G8-Abiturjahrgänge und die Erwachsenen seien keinesfalls Lehrer, sondern die ihren minderjährigen Nachwuchs begleitenden Eltern.
Kommt man danach in seine Erstsemester-Vorlesung, reibt man sich trotz dieses Wissens die Augen: Jungs in vollster Pubertät räkeln sich in den Reihen und werfen mit Papierkügelchen um sich, während ihre Altersgenossinnen meist mit starrem Blick ihrem iPhone frönen. Verspätet eintreffende Studierende packen mit größter Selbstverständlichkeit dann erst einmal ihre McDonald’s Tüte in der ersten Reihe aus. Neben der immer größer werdenden Zahl nicht studierfähiger Abiturienten – die genau in dem Maße zunehmen, wie die Bundesländer sich gegenseitig darin überbieten, ihre Abiturientenquoten in schwindelerregende Höhe zu katapultieren – jetzt also auch noch das.
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