Ein Kabinett für Peer

Hans Peter Klein ist kein Name, der jedem geläufig sein muss. Ihn zu kennen, kann aber gewiss von Nutzen sein.

Klein ist Lehrstuhlinhaber für „Didaktik der Biowissenschaften“ an der Goethe Universität Frankfurt. Auf den ersten Blick kein Posten, der für das Ministerium für Wissenschaft und Bildung prädestiniert. Zugleich ist er aber auch Geschäftsführer der „Gesellschaft für Wissen und Bildung“. In dieser Funktion fällt Klein immer wieder durch unangepasste Standpunkte zum deutschen Bildungssystem auf.

Denn im Schul- und Hochschulwesen wird das Humboldt‘sche Bildungsideal bis zur Unkenntlichkeit verwässert. Durch Quoten (PISA) und EU-Vorgaben (Bologna) wird jede Lehrinstanz zur Massenabfertigung, bei der am Ende nur das Messbare zählt – der Abschluss, möglichst ein Guter. Aus dem Recht auf Bildung wird eine Bildungspflicht. Der Kritikpunkt, dass die Abschlussnoten an Hochschulen zusehends besser werden, ohne dass die inhaltliche Qualität zunimmt, wird von Klein unterfüttert und bekräftigt. Die Quintessenz: Ein Durchkommen um jeden Preis bringt niemandem etwas. Am wenigsten der Wirtschaft. Ein Postulat des Rechts auf Scheitern.

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Ein Kabinett für Peer