Mathematik in der Schule – kompetenz- oder inhaltsbezogener Unterricht?
Herbsttagung 2015 der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg
Professor für Didaktik der Biowissenschaften
Herbsttagung 2015 der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg
Die von der OECD vorgetragene Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Akademikerquote und einer nahezu flächendeckenden Akademiserung möglichst vieler Berufe befindet sich derzeit in der Umsetzung.Behauptet wird, dass ansonsten Deutschland den wirtschaftlichen Anschluss verlieren würde.
Der Deutsche Bundestag forderte im März 2015 mit dem Antrag 18/4422 die Stärkung der „digitalen Bildung“ und die Förderung der Medienkompetenz durch den forcierten Einsatz von Digitaltechnik in Schulen. Bereits in der frühkindlichen Bildung sei ein „entwicklungsgemäßes Heranführen und eine begleitete Auseinandersetzung mit digitalen Medien“ sicherzustellen. Digitale Inhalte und „die Zielsetzung der digitalen Selbstständigkeit“ sei „fächerübergreifend und verpflichtend in den Bildungsplänen aller Schulstufen“ zu verankern, ein zeitgemäßer Informatikunterricht ab der Grundschule sicherzustellen.
Seit die Flüchtlingszahlen in Deutschland in den letzten Monaten eine bisher nie gekannte Größenordnung erreicht und in Deutschland eine Willkommenskultur eingesetzt hat, sind auch die Hochschulen aktiv geworden, um Flüchtlingen, die in ihrer Heimat eine Universität besucht oder eine Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, ein Studium ohne große bürokratische Hürden zu ermöglichen.
Ökonomisierung der Bildung, Standardisierung, Kompetenzorientierung, Outputorientierung, Neue Lernkultur, Genderisierung der Lehrpläne, Abkehr von fachlichen Kompetenzen zugunsten von Schlüsselkompetenzen. Akademisierungswahn u.v.a.m. haben seit ihrer Einführung nach PISA und Bologna zu einem Paradigmenwechsel im Bildungssystem geführt, in der die klassische, humanistische, gymnasiale Bildung weitgehend durch die ökonomisch-utilitaristische ersetzt worden ist.
Vortragsreihe Vom 24.9.2015 bis zum 28.1.2016 in der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Bockenheim, Hörsaalgebäude Gräfstraße, Ecke Mertonstraße, Hörsäle I bzw. IV
Die Strategien und Maßnahmen zur „Ökonomisierung & Entdemokratisierung des Bildungswesens“ hatten wir vor 2 Jahren in einer Vortragsreihe aufgezeigt und angeprangert, sowie die dabei hauptsächlich angewandten Methoden (z.B. Bildungsstandards und Kompetenzorientierung) kritisch analysiert. Da diese fatale Bildungspolitik ungebremst fortgesetzt wird, wollen wir mit einer weiteren Veranstaltungsreihe die behandelten Themen wieder aufgreifen und vertiefen, so in den Vorträgen zum Bildungslobbyismus, zu den Kompetenzen und zum Stellenwert von PISA.